Energie sparen • Wärmedämmung • Dämmstoffe • energetische Sanierung

Einleitung und Ausflug in die Geschichte:

Durch die Medien aufgeschreckt, reagieren viele Menschen schon bei dem Wort Schimmel allergisch. Das gleiche gilt übrigens auch für Asbestfasern. Beide, sowohl Schimmelpilze wie Asbestfasern sind in der natürlichen Umwelt, und somit in der Atemluft, überall vorzufinden. Wir haben also die Wahl, das Atmen einzustellen, oder zu erkranken! Pest oder Cholera? Aber wie können bei so einer lebensfeindlichen Umwelt überhaupt noch Menschen überleben?

Schimmelpilze sind, ebenso wie Bakterien für das Existieren von Leben auf der Erde ein absolut notwendiger Bestandteil unseres Ökosystems. Sie zersetzen Materialien und spalten sie auf, so daß sie auf diesem Weg wieder anderen Lebensmechanismen zur Verfügung stehen. Normalerweise finden diese Vorgänge draußen in der Natur statt. Bei ungünstigen Bedingungen gibt es Schimmelpilze jedoch auch in Gebäuden. Auf feuchten Untergründen bilden Schimmelpilze feine Haargeflechte (Myzele), an denen sich Sporen bilden. Diese Sporen wiederum verteilen sich in der Luft.

Schimmelpilze gibt es also auf unserer schönen Erde schon länger als uns Menschen. Da der Mensch allerdings seit jeher mit diesen natürlichen Vorkommen von Schimmelpilzen und anderen schädlichen Stoffen (wie z.B. Asbest) in seiner Umgebung lebt, hat sich unser Organismus angepaßt und weist eine hohe natürliche Resistenz gegenüber den schädigenden Einflüssen von Schimmelpilzen auf. Schimmelpilze sind also normalerweise harmlos.

Warum sollen wir uns weiter mit dem Thema Schimmel beschäftigen, wenn Schimmelpilze normalerweise harmlos sind? Da steht noch das Wort „normalerweise“ und dies bedeutet: Es gibt Ausnahmen!

Wie auch bei Asbest - und damit wird dieses Thema beendet - sind bei Schimmelbefall hohe Konzentrationen, wie sie bei einem größeren Befall in Wohnungen freigesetzt werden und/oder eine mittlere Belastung über einen längeren Zeitraum ausschlaggebend. Ist man also dauerhaft und/oder hohen Schimmelpilzkonzentrationen ausgesetzt, entstehen sehr häufig gesundheitliche Probleme wie Atemwegsbeschwerden bis zur chronischen Bronchitis aber auch Kopfschmerzen oder rheumaähnliche Beschwerden. Da man sich im Wohn- und Arbeitsräumen normalerweise dauerhaft aufhält, besteht dort folglich bei Schimmelbefall Handlungsbedarf.

Landläufige Meinung ist, daß Schimmel in Wohnräumen ein Problem unserer Zeit ist. Luftdichte Bauweise, Dämmung, etc. wären ursächlich für Schimmelpilzbildung. Aber Schimmel ist keineswegs ein neuzeitiges Problem. Schäden durch Schimmelpilze gab es schon immer. Aber früher hatten die Menschen andere, größere Probleme und die Ansprüche an die Hygiene waren nicht so hoch. Im 3. Buch Mose Kapitel 14 wird bereits über das Auftreten und die Gefahr von Schimmel und Hinweise zur Schimmelbeseitigung geschrieben. Schimmel heißt an dieser Stelle in der Bibel „Aussatz an Häusern“.

So soll man es nicht tun!

Schimmelbefall in Wohnräumen ist also nicht nur ein optisches Problem, sondern auch ein gesundheitliches. Der gleiche Pilz kann in verschiedensten Farben auftreten. In manchen Fällen sind Schimmelpilze sogar unsichtbar (er kann dann nur mittels Laboranalyse nachgewiesen werden), aber deshalb nicht weniger gesundheitsgefährdend. Viele meinen, daß nach dem Entfernen von Schimmel das Thema erledigt sei. Und so wird viel zu häufig bei Schimmelbefall zuerst zu (teils giftigen) Schimmelbekämpfungsmitteln gegriffen. Man meint dann, daß bei Abtötung des Schimmels das Problem gelöst sei. Leider ist weitgehend unbekannt, „daß das menschliche Immunsystem nicht erkennen kann, ob es sich um einen lebenden Keim oder einen „toten“ handelt und ob ein kompletter/vollständiger Keim vorliegt oder nur ein Bruchstück“ (Zitat von Fr. Dr. Herrnstadt, Vorstandsmitglied im Bundesverband Schimmelpilzsanierung).

Nach einer unsachgemäßen Schimmelbeseitigung erzielt man allenfalls optische Verbesserungen, da z.B. bedenkliche chlorhaltige Mittel die Wandflächen aufhellen. Durch die mechanische Einwirkung nach einer unsachgemäßen „Schimmelbekämpfung“ schweben anschließend ein Vielfaches an toten und lebenden Sporen sowie die meist toxischen Stoffwechselprodukte der Schimmelpilze in der Raumluft. Abgesehen davon sind auch viele Schimmelbekämpfungsmittel giftig und belasten zusätzlich die Raumluft, so daß genau das Gegenteil wie geplant, erreicht wird. Anstatt die gesundheitlichen Risiken zu beseitigen, hat man sich ein durch eine solch laienhafte Beseitigung des Schimmels ein hoch belastetes, gesundheitsschädliches Wohnumfeld geschaffen.

Ich muß noch einmal auf das Zitat von Frau Dr. Herrnstadt zurückkommen. Für den normalen Menschen ist also Schimmel „ob tod oder lebendig“ gleichermaßen gefährlich. Wenn jemand von Schimmelbefall betroffen ist, erkundigt er sich zunächst einmal im Internet. Auch die Sanierungsfirma wird im Internet gesucht. Viele Firmen bieten dabei eine Vernebelung (bei anderen heißt dies Fogging etc.) an. Diese ist angeblich für den Menschen ungefährlich und töten nur den Schimmel ab. Wenn man jedoch weiß, daß ein toter Keim ebenso gefährlich ist, wie ein lebender, ist von einer Vernebelung in fast allen Fällen abzuraten. Das Geld kann man sich genauso gut sparen. Daß solche Maßnahmen weitgehend unsinnig sind, ist übrigens auch einhellige Meinung beim Bundesverbandes für Schimmelpilzsanierung.

Es hilft nur eine vollständige Beseitigung des befallenen Materials. Wenn man aber nun daran geht, den Schimmel einfach abzuwischen, die Tapete einfach abreißt, oder mit Hammer und Meißel den Putz entfernt, steigt die Schimmelbelastung in der Luft leicht um das Tausendfache und deutlich mehr. Selbst wenn man sich nur kurze Zeit in solchen belasteten Räumen aufhält, ist diese hohe Konzentration sehr bedenklich und viele Personen sind bereits nach einer nicht fachgerecht durchgeführten Schimmelbeseitigung erkrankt. Weil sich die leichten Sporen im gesamten Raum verteilen, immer wieder aufwirbeln und dabei lange in der Luft schweben, bleibt die Belastung auch lange bestehen. Selbst das Staub aufsaugen verschlimmert das Problem, da Schimmelsporen mit einer Größe von etwa 3 – 30 Tausendstel Millimeter durch die Filter der besten Haushaltsstaubsauger hindurch flutschen und somit erst recht überall verteilt werden. Ein Staubsauger mit aufwändiger Abdichtung sowie entsprechender Filtertechnik (H-Sauger) kostet leicht einen vierstelligen Eurobetrag.

In Eigenregie sollte lt. Empfehlungen des Umweltbundesamtes nur Flächen, die kleiner als 0,4 m² groß sind, bearbeitet werden. Für größere Flächen sollte eine Fachfirma beauftragt werden.

Und so soll man vorgehen!

Bei einer Schimmelsanierung muß darauf geachtet werden, daß sich die Sporen und Gifte nicht im gesamten Raum oder der gesamten Wohnung verteilen. Wenn z.B. eine befallene Tapete vor dem Entfernen behandelt wird (dann wird der Schimmel auf der Oberfläche gebunden), fallen beim Abriß nur noch ein Bruchteil der Sporen und giftigen Stoffwechselprodukte an. Am sichersten ist das Vorbehandeln der Fläche und ein anschließendes Entfernen der befallenen Stellen mit einer Sanierungsfräse, die von einem H-Sauger abgesaugt wird. Zum Schutz der Bewohner wird eine Staubschutzwand gestellt und/oder es wird ein Luftreiniger aufgestellt. Dieser Luftreiniger sollte ausreichend dimensioniert werden, so daß die gesamte Raumluft ein paar Mal pro Stunde umgesetzt wird. Mit einer Filterleistung von 99,97 % scheidet er, ebenso wie der für eine Schimmelsanierung vorgeschriebenen Staubsauger (H-Sauger), Schimmel beinahe vollständig ab.

Maßnahmen bis zur Schimmelbeseitigung:

Wenn wir wegen Schimmelpilzbefall kontaktiert werden, vergeht immer etwas Zeit, bis die notwendigen Arbeiten durchgeführt werden können. Das Angebot muß von uns geschrieben werden, vom Auftraggeber geprüft werden und ggf. ein Termin gefunden werden. Viele Bewohner von betroffenen Räumen sind dann jedoch beunruhigt. Kann für die Dauer bis zur Sanierung nicht auf andere Räume ausgewichen werden, bestehen folgende Möglichkeiten:

  • Es kann ein Luftfreiniger mit H-Filter aufgestellt werden. Mit diesem werden zumindest die Sporen aus der Luft herausgefiltert. Die Sporen, die sich insbesondere in Polstermöbeln und Vorhängen befinden, werden mit dieser Maßnahme allerdings nicht beseitigt. Glatte Möbel sollten feucht abgewischt werden.
  • Um ein Ausbreiten des Schimmels zu verhindern, darf dann auch ausnahmsweise die betroffene Stelle vorsichtig mit Ethanol (bitte kein chlorhaltiges Schimmelbekämpfungsmittel) behandelt werden (Schutzmaßnahmen beachten!).
  • Damit keine weiteren Sporen freigesetzt werden können, können die betroffenen Stellen luftdicht abgeklebt werden.

Fortsetzung auf der nächsten Seite: Wie bildet sich überhaupt Schimmel und an welchen Stellen tritt er auf?