Energie sparen • Wärmedämmung • Dämmstoffe • energetische Sanierung

Spezielle Form der Dämmung von Außenwänden:

(Dämmung mit natürlichen Dämmstoffen wie Zellulose und Holzfasern):

Bei der nachfolgend beschriebenen Dämmung handelt es sich um mein Lieblingssystem zur Dämmung der Außenwände:

An die Außenwand werden Kanthölzer gedübelt. An diesen werden Sparrenexpander (daemmraum.de) befestigt. Dies sind dünne Sperrhölzer, die rechnerisch nicht als Kältebrücken gelten bzw. aufgrund ihrer Stärke kaum ins Gewicht fallen. Auf der Außenseite dieser Sparrenexpander werden Holzfaserplatten geheftet oder geschraubt. Der Hohlraum zwischen Wand und Holzfaserplatten wird mit Dämmstoff (i.d.R. Zellulose) vollgeblasen. Die Holzfaserplatten werden mit Armierungsputz und -gewebe armiert. Darauf kommt ein mineralischer Putz und idealerwiese eine diffusionsoffene Wandfarbe.

Diese Art der Dämmung bietet Vorteile, die kein anderes Dämmverfahren aufweisen kann:

  • Bei unfangreichen Sanierungen können alle Leitungen in der Außendämmung eingebaut werden. Elektro- Wasser, Heizungsleitungen, selbst Lüftungskanäle verschwinden problemlos in der Dämmung. Damit sinken die Installationskosten für diese Gewerke drastisch, so daß sie u.U. die Mehrkosten für die Dämmung kompensieren oder sogar überkompensieren (siehe unten).
  • Alte und schiefen Fassaden können sehr gut ausgerichtet werden.
  • Es können 100 % natürliche Baustoffe (Holz, Zellulose, Holzfaser) verwendet werden.
  • Bei Plattendämmstoffe gibt es zwischen dem Kleberauftrag oft Hohlräume, die die Dämmwirkung vermindern. Bei der Dämmung mit Sparrenexpandern schmiegt sich der Einblasdämmstoff lückenlos an die Außenwand an, selbst wenn es dort Unebenheiten geben sollte. Die Dämmung ist also zu 100 % wirksam.
  • Die Materialien sind nach der Nutzung sortenrein rückbaubar und wiederverwendbar.

Diese Dämmung hat auch einen Nachteil: Da die Wärmeleitzahlen für Holzfaser und Zellulose etwas schlechter als die von EPS, Steinwolle oder Phenolharz liegen, muß – um die Energieeinsparverordnung einzuhalten - die Wand ca. 4 cm stärker gedämmt werden. Da die Dämmung jedoch keine Hohlräume aufweist, ist m.E. die Dämmwirkung dann auch besser.

Die Kosten für dieses Verfahren liegen in Etwa auf dem Niveau einer Phenolharzdämmung. Die Fa. Vesta kann für dieses Dämmverfahren Referenzprojekte in Saarbrücken und Fremersdorf vorweisen.


Eine bebilderte Dokumentation für dieses Dämmverfahren finden Sie hier.


Zusammenspiel mit anderen Gewerken:


Diese sehr hochwertige Dämmung liegt preislich rund 50 % über einer Dämmung mit Polystyrolplatten. Insbesondere wenn eine Generalsanierung eines Objektes ansteht, können durch Integration von Leitungen, Kanälen und Heizung die Mehrkosten für diese Art der Dämmung kompensiert bzw. überkompensiert werden.

Am ehesten verständlich ist, daß durch Leitungen (Elektro, Wasser, Abwasser) oder superflache Lüftungskanäle (die dann nicht mehr in die Wohnräume verschandeln), die im Hohlraum zwischen Wand und Holzfaserplatte Kosten eingespart werden, da auf der Außenwand keine Schlitzarbeiten oder sonstige Anpassungsarbeiten ausgeführt werden müssen.

Herr Dipl.Ing. Claus Hermann Ottensmeier vom gleichnamigen europaweit operierenden Ingenieurbüro für TGA-Planung hat dieses System weiter entwickelt. Er hat auf die Außenwand Heizungsrohre mäanderförmig (in Schlangenform) verlegt. Es werden im Hausinneren keine Heizkörper oder Fußbodenheizung benötigt. Die massiven Außenwände werden durch die Heizungsrohre geheizt. Dadurch entsteht im Wohnraum eine sehr angenehme Strahlungswärme. Positive Nebeneffekte: Im Gegensatz zu einer Heizung mit Heizkörpern, bei denen die Luft ständig zirkuliert, wird kein Staub aufgewirbelt.

Aufgrund der sehr großen Heizflächen kann die Vorlauftemperatur dieses Heizungssystems sehr niedrig eingestellt werden, was wiederum die Energiekosten minimiert bzw. den Einsatz einer sehr wirksamen Wärmepumpe ermöglicht.

Der wichtigste Vorteil dieser Art Heizung: Der Mensch empfindet Wärmestrahlung von der Wand ungleich angenehmer als Wärmestrahlung vom Fußboden oder von der Decke. Die so genannte operative Raumtemperatur ("Empfindungstemperatur") entspricht etwa dem arithmetischen Mittel zwischen der Raumlufttemperatur und der Strahlungstemperatur der Umgebungsoberflächen (Wand- und Fensterflächen, Heizflächen).
Vgl. http://www.cwaller.de/deutsch.htm?teil5_2_gebaeudeklima.htm~information. Da somit die Heiztemperatur zurückgefahren werden kann, werden alleine durch diesen Effekt erhebliche Energieeinsparungen erzielt.

Da solche Heizungen i.d.R. mit einer Wärmepumpe beheizt werden, kann die Wandflächenheizung außerdem im Sommer als Kühlung benutzt werden. Anstatt z.B. 28 Grad warmes Wasser – diese Vorlauftemperatur reicht in den meisten Fällen aus, um im Winter zu heizen – fließt dann z.B. 17 Grad kühles Wasser durch die Leitungen. Die Wände werden also gekühlt und kühlen somit den Innenraum. Dies ergibt eine unschlagbar günstige und konkurrenzlos angenehme Kühle der Wohnräume.


Für dieses Art der Dämmung und Einbau der Haustechnik wurde ein Pilotprojekt in Kirchlengern (NRW) realisiert:

Hier einige Kenndaten:
Das Haus hat eine Wohnfläche von 240 m². Die Hauptelektroleitungen wurden innerhalb eines halben Tages verlegt. Das Anwesen hatte vor der Renovierung Heizkosten i.H.v. 6.000 €. Nach der Renovierung betragen die Temperaturen das ganze Jahr hindurch um die 21 Grad. Die gesamten Stromkosten belaufen sich monatlich auf 95 € (Haushaltsstrom und Wärmepumpenstrom). Die Kosten für diese hochwertige Sanierungsmaßnahme waren vergleichbar mit denen einer herkömmlichen Sanierung.
Mehr dazu auf: http://www.oi-tga.de/projekte/projekt02.d9f6d.php