Energie sparen • Wärmedämmung • Dämmstoffe • energetische Sanierung

Zellulosedämmstoff und Holzfaserdämmstoff:


Da Zellulose und Holzfasern im Grunde aus dem gleichen Rohstoff bestehen, sind die Charakteristika von Holzfaserdämmstoff ähnlich denen von Zellulose:

  • Beide Dämmstoffe sind extrem lange haltbar. Aufgrund der Verzahnung der Fasern bleiben beide Dämmstoffe sehr lange setzungssicher. Erfahrung über 60 Jahre liegen vor. In Simulationen (Rütteltest) wurde eine Lebenserwartung von 100 Jahren errechnet. Glaswolle hingegen ist vielfach bereits nach 20 Jahren zusammengefallen.
  • Beide Dämmstoffe schützen durch die hohe Feuchtigkeitsaufnahmefähigkeit Holz im Dach.
  • Beide Dämmstoffe kosten bei der Herstellung wenig Energie und belasten weder Wasser noch Boden.
  • Sowohl Zellulose als auch Holzfaser sind luftfeuchteausgleichend.
  • Beide Dämmstoffe haben schalldämpfende Eigenschaften und sind zudem wiederverwertbar.
  • Die Wärmeleitzahl (WLZ) für beide Dämmstoffe liegt zwischen 039 bis 040, also auf dem Niveau von EPS (Polystyrol) wie es bis ca. 2005 überwiegend verbaut wurde. (EPS, welches 2014/2015 überwiegend verbaut wird, hat die WLZ 035, dämmt also rund 10 % besser.)

Herkömmliche Dämmstoffe wie EPS oder Mineralwolle verlieren im feuchten Zustand an Dämmwirkung.

Bei Zellulose und auch bei Holzfaser wird die im Dämmstoff anfallende Feuchtigkeit bis zu einem gewissen Sättigungsgrad in den Fasern gespeichert. So bleiben die „dämmenden Luftporen“ trocken. Daher kann Zellulose im Winter eine größere Menge an Feuchtigkeit aufnehmen, und verliert nur wenig an Dämmwirkung. Im Sommer wird diese Feuchtigkeit dann wieder (i.d.R. an die Innenräume) abgegeben und der Dämmstoff bleibt dauerhaft leistungsfähig.

Nacheile beider Dämmstoffe ist eine große Staubentwicklung bei der Verarbeitung. Ein weiterer Nachteil ist die Baustoffklasse. Beide Dämmstoffe sind B2 und somit normal entflammbar. Da der mit Abstand größte Teil der gedämmten Bauteile jedoch irgendwie mit Holz verbunden ist, ergibt sich daraus kein Nachteil. Holz brennt immer schneller als diese beiden Dämmstoffe. Die Dämmstoffe entzünden sie nie von selbst. Brennt es bspw. auf dem Dachstuhl, wirken beide Dämmstoffe nicht als Brandbeschleuniger. Sie glimmen nur vor sich hin und es gibt keine offene Flamme.

Zellulose wird i.d.R aus altem Zeitungspapier recycled. Es enthält daher Druckerschwärze, die jedoch wiederum seit Jahrzehnten keine giftigen und umweltbelastenden Inhaltsstoffe mehr enthalten darf.

Holzfaser besteht i.d.R. aus Holzresten aus frischem Holz. Beide Produkte enthalten aus Brandschutzgründen und damit sich keine Tiere einnisten, Borate.

Die beiden Dämmstoffe unterschieden sich im Preis – Zellulose ist etwas preisgünstiger. Holzfaser kompensiert dies mit einem um ca. 10 % besseren sommerlichen Hitzeschutz. Es hat eine höhere Wärmespeicherkapazität. Dies ist die Kennzahl für den sommerlichen Hitzeschutz.

Anmerkung: Bei EPS (Polystyrol) oder Mineralwolle liegt diese Meßzahl deutlich schlechter. Der sommerliche Hitzeschutz dieser beiden (am meist verbreiteten) Dämmstoffe ist also schlechter.

Zum Begriff Wärmespeicherkapazität vgl. http://download.haus-klinik.de/docs/meier/lichtenfels.pdf.

Zellulose und Holzfaserdämmstoffe gibt es jeweils als Einblasdämmstoff und als Plattendämmstoff. Die vorgenannten Erläuterungen beziehen sich auf Einblasdämmstoff.