Energie sparen • Wärmedämmung • Dämmstoffe • energetische Sanierung

Nicht begehbare Dämmung der obersten Geschoßdecke:


Wird der Dachboden nicht als Abstellraum genutzt, ist die einfachste, schnellste und wirtschaftlichste Art der Dämmung, das offene Aufblasen von Dämmstoff. D.h. im Hof oder auf dem Bürgersteig steht eine „Einblasmaschine“. In diese wird gepreßter Dämmstoff eingefüllt. Dieser wird in der Maschine aufgelockert und mit einem hohen Luftstrom mit Schläuchen auf den Dachboden transportiert. Dort bläst ein Arbeiter den Dämmstoff an die erforderlichen Stellen. Folgende Dämmstoffe kommen in Frage:

  • Zellulose und Holzfaser
  • Knauf Supafil Loft
  • Mineralwolle
  • Neptutherm

Für eine Beschreibung der einzelnen Dämmstoffe, bitte den betreffenden Dämmstoff anklicken.


Dämmung eines 130 m² großen Dachbodens in Erfweiler (Pfalz) mit Holzfaserdämmstoff (WLZ 040; Dämmhöhe 45 cm). Durch dieses Dach geht fast keine Energie mehr verloren und in den Räumen darunter ist es im Sommer deutlich kühler. Bei dieser Dachkonstruktion hätte man mit Platten- oder Mattendämmstoffen nicht wärmebrückenfrei dämmen können. Wärmebrücken wären an allen Sparren aufgetreten. Der Einblasdämmstoff fügt sich lückenlos allen Hindernissen an. Die Plattform aus Holzbohlen wurde von uns mit Sparrenexpandern auf Dämmhöhe angehoben.
fugenlose vollflächige Dämmung mit Zellulose
offenes Aufblasen von Zellulose mit Laufsteg quer durch Dachboden

Die Vorteile der Einblasdämmung:


  • Der Dämmstoff braucht nicht nach oben getragen zu werden und die Dämmung ist fast immer an einem Tag abgeschlossen. Dadurch haben die Bewohner sehr wenige Beeinträchtigungen.
  • Der Dämmstoff fügt sich lückenlos an alle Unebenheiten sowie an alle Hindernisse wie Posten, Rohre etc. an und ergibt eine vollkommen fugenlose Dämmung bis zum Rand. So fugen- und lückenlos kann kein Matten- oder Plattendämmstoff verlegt werden. Eine Einblasdämmung dämmt somit völlig wärmebrückenfrei und ist, im Gegensatz zu einer Dämmung mit Matten- oder Plattendämmstoffen zu 100 % wirksam. (vgl. auch Wärmedämmung Fakten und Irrtümer und dort „Warum wird in manchen gedämmten Häusern kaum Energie eingespart?“)
So sehen viele Dachböden vor der Dämmung aus. In den Dachschrägen steckt Mineraldämmstoff, der lustig vor sich hinschimmelt. Auf der Fläche ist kein Matten- bzw. Plattendämmstoff lücken- oder fugenlos zu verlegen.

  • Für den Schornsteinfeger (Kamin), Elektriker (Hausanschluß, Satellitenanlage) etc. bauen wir Laufstege in Dämmstoffhöhe. Darauf kann man zu den betreffenden Stellen gelangen, ohne den Dämmstoff zu zertreten.
  • Man kann Zellulose als Dämmstoff nehmen (sommerlicher Hitzeschutz).
  • Mit einer Einblasdämmung kann man auch Decken dämmen, die aus statischen Gründen sonst nicht zu dämmen sind.
  • Liegt auf der obersten Geschoßdecke bereits alter Mineralwolldämmstoff, ist Vorsicht geboten! Alter Mineralwolldämmstoff steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Wenn der Dämmstoff bewegt wird, entstehen Stäube, deren Bestandteile lungengängig sind. Erst Mineralwolldämmstoff, der ab dem Jahr 2000 verkauft wurde, wird als neue Mineralwolle bezeichnet und diese soll nicht mehr krebserregend sein. Vielfach befindet sich auf dem Dachboden noch alter Mineralwolldämmstoff. Dieser liegt oftmals verstreut auf dem Dachboden. An manchen Stellen liegt viel, an anderen Stellen wenig Dämmstoff. Oft sieht man durch den Dämmstoff hindurch den Boden des Speichers und dies sind Wärmebrücken. Der Dämmstoff ist außerdem in manchen Fällen leicht feucht. Soll der Dachboden nun mit Matten- oder Plattendämmstoffen gedämmt werden, muß der alte Dämmstoff entsorgt werden. Auf unregelmäßige Untergründe kann man Matten oder Platten nämlich nicht fachgerecht und fugenlos verlegen. Lücken können nur mit großem Zeitaufwand abgestopft werden. Selbst eine fachgerechte Entsorgung erzeugt immer Staubaufwirbelungen und ist somit gesundheitsgefährdend. Außerdem ist die Entsorgung mit hohen Kosten verbunden.
  • In den meisten Fällen kann man den alten Dämmstoff mit Einblasdämmstoff überblasen/überdämmen. Damit dichtet man den alten Dämmstoff ab und unterbindet somit das Gefährdungspotential. Falls mit Zellulose gedämmt wird, nimmt diese die Feuchtigkeit des alten Dämmstoffs auf und läßt diese an der Oberfläche verdunsten, so daß die Dämmfähigkeit des alten Dämmstoffs verbessert wird. Eingeblasener Dämmstoff kann außerdem die Unregelmäßigkeiten des alten, verstreuten Dämmstoffs sehr gut ausgleichen. So spart man die teure Entsorgung des alten Dämmstoffs und braucht für die Dämmung weniger an Dämmstoff.
  • Da die Kosten für hohe Dämmstoffstärken unterproportional höher liegen, kann die Dämmung recht kostengünstig auf Passivhausstandard (ca. 30 - 40 cm) ausgeführt werden. Mit diesen Dämmhöhen ist eine wärmetechnische Verbesserung des Bauteils „oberste Geschoßdecke“ um bis zu 95 % zu erzielen.
  • Falls ein Teil des Dachbodens als Abstellraum genutzt werden soll, ist dieses Dämmverfahren auch in Kombination mit der begehbaren Dämmung der obersten Geschoßdecke möglich.
  • Die Kosten der reinen Dämmung betragen zwischen 13 und 25 €/m² zuzügl. MwSt. Die Dämmung rechnet sich innerhalb 3 bis 5 Jahren. Die Kosten (ohne Nebenarbeiten wie Laufsteg etc.) für ein durchschnittlichen Dachboden mit 75 m² betragen bei 16 cm Dämmhöhe (Vorgaben der EnEV) 960 € zuzügl. MwSt. Wirklich Pech für einen waschechten Saarländer. Bei diesem Preis rentiert sich kein Selbermachen.

Dachbodendämmung in Saarlouis. Der Laufsteg und eine kleine Plattform zum Abstellen von Gegenständen bzw. um zur Kaminöffnung zu gelangen, wurden mit Sparrenexpandern an den Holzbalken befestigt. Somit ist eine wärmebrückenfreie Verbindung von den Holzbalken zum Laufsteg / zur Plattform gewährleistet.