Energie sparen • Wärmedämmung • Dämmstoffe • energetische Sanierung

Dämmung der Rollladenkästen

Rollladenkästen sind in älteren Gebäuden fast nie gedämmt und selbst bei Gebäuden, für die der Bauherr Unsummen in ein Wärmedämmverbundsystem gesteckt hat, sind ungedämmte Rollladenkästen noch zu finden. Wenn Rollladenkästen dann mal gedämmt sind, finden wir im unteren Bereich eine 1 cm - im besten Fall 2 cm - dicke Styropormatte vor. Auf der Vorderseite sieht es etwas besser aus. Dort befindet sich in vielen Fällen ca. 5 cm dicke Steinwolle. Styropor und Steinwolle haben in Etwa den gleichen Dämmwert. Auf der Außenwand sind gemäß EnEV (Energieeinsparverordnung) 15 cm eines Dämmstoffes der WLG 035 aufzubringen. Aber so dickes Dämmmaterial ist unmöglich im Rollladenkasten unterzubringen. Man kommt also nicht umhin, Hochleistungsdämmstoffe zu verwenden. Doch die allerwenigsten Betriebe bieten diese Dämmstoffe an, bzw. verarbeiten diese Dämmstoffe.

Der Flächenanteil der Kästen ist zwar im Vergleich zur Wand nur gering, aber er ist energetisch das schlechteste Bauteil überhaupt! Zwischen Innenraum und Außenluft befindet sich nur eine dünne Holz- oder Holzwerkstoffplatte (4 mm!). Die Dämmeigenschaften der Rollladenkästen sind bei weitem nicht ausreichend. Die Folge sind starke Wärmeverluste und damit erhöhte Heizkosten, oftmals verbunden mit Zug-Erscheinungen.

Unter Umständen kommt es durch Zusammenwirken mehrerer Faktoren (schlechte Dämmung, Wärmebrücken und unzureichende Lüftung) zu Schimmelpilzbefall und damit zu Gefährdungen der Gesundheit.


Lösung: Nachträgliche Dämmung mit Hochleistungs-Dämmplatten

Als erstes wird die Frontabdeckung demontiert, um einen freien Zugang zum Kasteninneren zu schaffen.

Idealerweise würde der Rollladenkasten an fünf Seiten mit Hochleistungs-Dämmplatten (WLZ 022) größtmöglicher Dicke gedämmt.

Am wichtigsten sind die direkt zum Zimmer gerichteten Seiten (nach unten und vorne). Die Dämmung der restlichen Seiten dient der Verringerung von Wärmebrücken-Effekten. Sie ist meist nicht – oder nur mit verringerter Dämmdicke – durchführbar.

Die wind- und luftundurchlässige Abdichtung erfolgt zum Schluss. Nicht vergessen werden sollte die Durchführung des Rollladengurtes. Dazu gibt es spezielle Dichtelemente mit Dichtungsbürsten, die den Luftfluss stoppen.

Durch die Verbesserung der Kasten-Dämmung verringern sich die Heizkosten und evtl. Zugerscheinungen verschwinden. Dadurch wird zusätzlich der Wohnkomfort gesteigert.

Hinweise:

Man sollte von Fall zu Fall erwägen, ganz auf Rollläden zu verzichten, da sie auch nach polizeilichen Erfahrungen keinen Einbruchschutz darstellen – ja: eher sogar dazu „einladen“. Die Rollläden würden dann entfernt, der Kasten nach außen verschlossen, mit Zellulosedämmstoff gefüllt und nach innen hin luftdicht abgedichtet werden.

Vorteile:

  • Verbesserung des Schall- u. Brandschutzes
  • bauphysikalisch treten durch dieses Dämmverfahren keine Nachteile bezüglich des Feuchteschutzes auf
  • Zugerscheinungen bei Undichtigkeiten verschwinden
  • die beheizte Innenwandoberfläche wird deutlich wärmer, so dass Schimmelpilzbildung verhindert werden kann
  • die Räume werden behaglicher
  • die Heizkosten werden stark reduziert
  • es wird weniger CO2emittiert
  • diese Maßnahme ist sehr kostengünstig und amortisiert sich innerhalb kürzester Zeit
  • die Dämmmaßnahme ist meist an einem Tag durchgeführt
  • die Belastung der Bewohner durch die Arbeiten ist sehr gering
  • auch zum Selbermachen geeignet

Nachteile:

  • Aufgrund des begrenzten freien Raumes (i. d. R. 2 – 4 cm) sind der Dämmschichtstärke Grenzen gesetzt
  • Bei übertapezierten Abdeckungen kann die Tapete leicht beschädigt werden

Geeignete Produkte:

Für diese Dämmung sind nur Hochleistungsdämmstoffe (Platten oder Matten) in Kombination mit einer richtigen Luftdichtung geeignet:

  • Phenolharz-Platten (Kooltherm Hochleistungs-Dämmplatte)
  • Spaceloft-Matten (Aerogel)
  • Gurtdurchführungs-Dichtungselemente
  • Dichtmassen und Klebebänder

Wärmeschutz:

  • Wärmedurchlasskoeffizient der Rollladenkonstruktion (U-Wert) vorher ca. 4 W/(m²K) - nachher ca. 0,6 W/(m²K)
  • Dies bedeutet eine wärmetechnische Verbesserung des Bauteils Rollladenkasten um ca. 85 %

Kosten:

  • ca. 50 - 60 € / m (Fachfirma)
  • ca. 15 – 20 € / m (Selberbauer)
  • bei einem Einfamilienhaus mittlerer Größe ergeben sich Gesamtkosten von ca. 600 € – 1.000,00 €

Amortisationszeit des eingesetzten Kapitals: 3 – 7 Jahre