Energie sparen • Wärmedämmung • Dämmstoffe • energetische Sanierung

Kerndämmung von zweischaligen Mauerwerken:

Im Saarland werden die Außenwände der Häuser i.d.R. mit dicken Steinen gemauert. Die Außenmauern der Häuser in Norddeutschland hingegen sind zumeist zweischalig. D.h. sie haben eine (tragende) Innenmauer und eine meist verklinkerte Außenmauer, die an der Innenwand mit Ankern (Metalldrähten) befestigt ist.

Fälschlicherweise gehen viele davon aus, daß die Luft im Hohlraum des zweischaligen Mauerwerkes eine Dämmung ersetzt. Luft ist zwar ein schlechter Wärmeleiter, aber nur dann, wenn sie sich nicht bewegt und solche Zustände findet man am Bau fast nicht vor. In einem zweischaligen Mauerwerk zirkuliert ständig Luft, also ist die Wärmedämmung dieser Hohlschicht gleich Null.

Der Grund für diese zweischalige Bauweise ist, daß im Norden (Niedersachsen, Niederlande, Belgien usw.) viel mehr Wind weht. Wind und Regen ergibt Schlagregen, d.h. der Regen kommt fast immer von der Seite und prasselt viel mehr auf die Außenwände der Häuser als bei uns. Die Wände sind somit mehr durchfeuchtet. Feuchte Wände verlieren einen Großteil der Dämmleistung und Feuchtigkeit im Hausinneren wird natürlich nicht gewünscht. Daher hat man irgendwann damit angefangen, vor die Innenmauer – durch einen Hohlraum von 2 bis 12 cm getrennt - eine zweite Mauer, zumeist eine Fassade aus Klinkersteinen, als Witterungsschutz zu bauen. Die Feuchtigkeit kann diesen Hohlraum nicht überspringen und so bleibt die Innenwand immer trocken.

Auch in unserer Region gibt es mehr von diesen Konstruktionen, als man denkt. Z.B. besteht der gesamte alte Teil der Überherrner Wohnstatt (rund 600 Objekte) aus solchen Häusern. Vielfach möchten die Bewohner diese Häuser nun dämmen. Einige haben auf die Außenwände ein WDVS installiert. Diese Dämmung ist jedoch nahezu nutzlos. Die Wärme, die von innen kommt, geht fast vollständig durch den Hohlraum zwischen Innen- und Außenwand weg. Das teure WDVS hat keine Chance, diese Energie aufzuhalten.

Unter folgendem Link können Sie sich einen WDR-Beitrag zur Einblasdämmung eines zweigeschossigen Mauerwerks und der obersten Geschoßdecke ansehen:
http://www1.wdr.de/fernsehen/ratgeber/servicezeit/sendungen/daemmung-100.html.
Der Interviewpartner Herr Arnold Drewer, der Leiter des Instituts für preisoptimierte energetische Gebäudemodernisierung in Paderborn, hat unsere Firma 2011 für alle Einblasdämmungen sowie die Verarbeitung von allen Hochleistungsdämmstoffen zertifiziert. Die Fa. Vesta arbeitet bis heute eng mit dem Herrn Drewer zusammen. U.a. hat uns Herr Drewer als Referent bei dem (von unserer Firma veranstalteten) 1. saarländischen Dämmtag unterstützt und wird beim 2. saarländischen Dämmtag im Mai 2015 abermals referieren.

Aber es gibt eine Lösung: Der Hohlraum zwischen den beiden Mauerwerken wird mit dafür geeigneten Dämmstoffen verfüllt. Dazu werden in die Kreuzfugen der Klinker Löcher gebohrt und durch diese der Dämmstoff in den Hohlraum eingeblasen. Es gibt mehrere Dämmstoffe zur Auswahl. Polystyrol (EPS), Mineralwolle und Knauf Supafil für größere Hohlräume. Wenn die Hohlräume unter 40 mm betragen oder es große Speisnähte gibt, empfiehlt sich ein feiner Einblasdämmstoff wie SLS 20 oder Aerogel.


Dämmung eines zweischaligen Mauerwerks mit EPS-Dämmstoff. Im Vordergrund steckt die Einblasdüse. Während die Einblasmaschine den Dämmstoff in den Mauerhohlraum befördert, wird im Hintergrund (unter dem Fenster) bereits das nächste Einblasloch gebohrt.
Hier füllt ein Mitarberiter EPS-Granulat in die Einblasmaschine.

Vorteile dieser Dämmung:

  • Die Außenwände werden deutlich wärmer. Dies steigert die Behaglichkeit und reduziert die Schimmelgefahr.
  • Durch diese Dämmung verbessert sich der Wärmedurchlaßkoeffizient (U-wert) von 1,8 W/(m²K) auf 0,4 W/(m²K), also um nahezu 80 %. Die Dämmung amortisiert sich somit in 5 bis 8 Jahren.
  • Die Dämmung ist meist innerhalb eines Tages abgeschlossen und die Kosten liegen bei rund einem Fünftel eines WDVS. Die Bewohner werden durch die Arbeiten kaum beeinträchtigt.
  • Auch Zugerscheinungen durch Steckdosen oder Fensterbänke werden reduziert.